Die Berry Apokalypse

Um 1410 entsteht in Paris eine der spannendsten Handschriften des 15. Jahrhunderts, geschaffen von einem unbekannt gebliebenen Meister, der nach diesem großartigen Kunstwerk benannt ist: die faszinierende Berry-Apokalypse, die nun erstmals überhaupt als perfekte, originalgetreue Faksimile-Edition, limitiert auf 900 Exemplare, herausgegeben wird.

Um einen Vorgeschmack auf dieses beeindruckende Werk zu bekommen, möchten wir Sie auf unsere Dokumentationsmappe aufmerksam machen. Insgesamt bringen Ihnen vier Original-Faksimileblätter mit detaillierten Beschreibungen dieses Meisterwerk der französischen Buchmalerei näher. Diese Dokumentation eröffnet erstmals überhaupt völlig neue Dimensionen in der Welt mittelalterlicher Buchkunst. Mit unserer brandneuen App Living Manuscripts können Sie die Berry-Apokalypse zum Leben erwecken – einfach die App kostenlos herunterladen und Folio 37v – das in der Dokumentation enthalten ist – scannen. Sie werden begeistert sein! Mehr dazu gibt es hier.

Art.-Nr.: 41039 Kategorien: , , ,
 

Beschreibung

85 einzigartige Miniaturen für den Duc de Berry

Bei dem Exemplar der Berry-Apokalypse handelt es sich laut Experten um eine der beeindruckendsten Handschriften aus der Sammlung des Duc de Berry. Dieser Bilderzyklus zur Geheimen Offenbarung, heute mit der Signatur MS M.133 in der Morgan Library & Museum in New York aufbewahrt, gehört zu den bilderreichsten Handschriften aus der bedeutenden Sammlung dieses größten Bibliophilen des Spätmittelalters. Die Handschrift entstand vermutlich um 1410 in Paris und der ausführende Künstler wurde nach diesem seinem Hauptwerk der Meister der Berry- Apokalypse benannt. Auf Folio 86v finden wir einen Eintrag, der den wohl berühmtesten Bibliophilen des Mittelalters, Jean Duc de Berry, als Besitzer der Handschrift ausweist: „Ce livre est au Duc de Berry Jehan“.

 

Ein einzigartiger visionärer Bilderzyklus

Auf 87 großformatigen Pergamentblättern sind 85 expressive Miniaturen besonderer Qualität und Dramatik zu finden, die den Inhalt des visionären Textes wiedergeben. Die künstlerische Umsetzung ist in Stil und Ikonographie einzigartig und lädt den Betrachter ein, sich auf das Wesentliche des Inhaltes zu konzentrieren: der Fokus wird in den Bildszenen ganz klar auf die darstellenden Figuren und Ereignisse gelegt. Durch diesen Schwerpunkt schafft der Künstler einen einzigartigen Bilderzyklus mit außergewöhnlichen Bildinterpretationen, einer fantasiereichen Ikonographie und einem klaren Wort-Bild-Kontext.

 

Ausdrucksstarke Figuren auf farbenfrohen Hintergründen

Die Handschrift wurde prägend von der englisch-französischen Illustrationsgruppe der Apokalypsen des 13–15. Jahrhunderts beeinflusst, besticht jedoch durch ihren einzigartigen Stil. Der Text ist in Mittelfranzösisch verfasst und die Miniaturen, stets auf der zugehörigen Seite links vom Text positioniert, werden häufig von lateinischen Rubriken erläutert. Auf den biblischen Text folgen Ausschnitte der Interpretation von Berengaudus zur geheimen Offenbarung.

 

Die Sammlung des Duc de Berry – eine Bibliothek der Superlative

Die Handschrift der geheimen Offenbarung des Berry-Meisters war Teil der wohl bedeutendsten Bibliothek des Spätmittelalters: der Sammlung des kunstsinnigen und bibliophilen Sammlers Jean Herzog von Berry. Seine Bibliothek umfasste über 300 Handschriften, die berühmteste zweifelsohne die Très Riches Heures, heute im Musée Condée in Chantilly. Das Leben des Duc de Berry war von drei großen Ereignissen geprägt: der Pest in seiner Jugend, dem 100-jährigen Krieg und dem päpstlichen Schisma. Die Berry-Apokalypse passt wie keine andere Handschrift aus seiner Bibliothek zu dieser turbulenten Zeit und diente sicherlich besonders am Ende seines Lebens als Trostbuch sowie Gegenpol und heilsgeschichtliche Enderwartung für die apokalyptische Zeit, in der er lebte.

 

Eine unglaubliche Bilderserie illustriert das geheimnisvolle letzte Buch des Neuen Testaments

Die originalgetreue Faksimile-Ausgabe der Handschrift MS M.133 der Morgan Library & Museum in New York ist in einer streng limitierten Auflage von nur 900 Exemplaren weltweit erhältlich. 85 großformatige Miniaturen und zahlreiche Initialen illustrieren die unglaubliche Apokalypse des Herzogs von Berry auf 87 Blättern im Format von 30,2 x 20,8 cm. Der Einband des Originals, ein Samteinband in edlem dunklen Orange, wird originalgetreu wiedergegeben – mit den kunstvoll gravierten Silberbeschlägen und der ebenfalls fein gravierten Silberschließe in Form der französischen Lilie. Eine Luxuskassette schützt die wertvolle Edition.

Der wissenschaftliche Begleitband von Richard K. Emmerson beleuchtet alle Aspekte der Handschrift, geht ihrer spannenden Geschichte nach und erläutert alle Miniaturen und Initialen ausführlich.