Kaiser Maximilian: Theuerdank

Das „erste deutsche bibliophile Buch“

Der Theuerdank aus der Offizin des Augsburgers Hans Schönsperger, von Maximilian zum kaiserlichen Buchdrucker auf Lebenszeit ernannt, gehört zu den bedeutendsten Werken deutscher Renaissancekunst. Die meisterhaften Holzschnitt-Illustrationen von Hans Burgkmaier, Hans Leonhard Schäufelein, Leonhard Beck und einigen anderen Künstlern sowie die eigens angefertigte Schrifttype begründen den Ruhm dieses kaiserlichen Werks als „erstes deutsches bibliophiles Buch“.

 

Art.-Nr.: 31015 Kategorien: , ,
 

Beschreibung

Maximilian I., der „letzte Ritter“

Maximilian I. (1459–1519) war eine der bedeutendsten Herrscherpersönlichkeiten an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Er gilt ebenso als Bewahrer mittelalterlicher Traditionen wie als Souverän, der durch politische und wirtschaftliche Reformen die Grundlage für eine umfassende zentralistische Reichsordnung zu schaffen versuchte. Seine Vorliebe für glanzvolle Hofhaltung, Jagdpartien und Ritterspiele brachte ihm den Beinamen „der letzte Ritter“ ein. Sein ausgeprägtes Bedürfnis nach Geltung und Repräsentation schlug sich unter anderem in der Förderung entsprechender Kunst und Literatur nieder. Der Nachwelt sollte so ein möglichst authentisches Bild des Kaisers erhalten bleiben.  

Die ereignisreiche Brautfahrt des Ritters Theuerdank

Das Versepos ist einer der frühesten deutschen autobiografischen Schlüsselromane. Es beschreibt in allegorischer Form die Brautfahrt Maximilians I. zu Maria von Burgund, der schönen Tochter Karls des Kühnen. Zahlreiche Abenteuer und die Überwindung geheimnisvoller Widersacher bilden den Inhalt des spannenden Werks. Mit Gottes Hilfe und dank ritterlicher Tugenden gewinnt der Held schließlich die geliebte Braut. Mit diesem Epos wollte Maximilian I. seinem Leben eine Sinndeutung geben, so ist jedes Kapitel bezeichnend für die Geisteswelt des „letzten Ritters“. Vor allem die Jagd- und Turnierleidenschaft Maximilians findet in immer neuen Erlebnissen ihren Niederschlag.