Freie Universität Berlin

„Auch wenn fragile mittelalterliche Handschriften – dem Publikum im Original meist gar nicht mehr zugänglich – inzwischen oft digital verfügbar sind:

Das Bild auf dem Display kann nicht die Erfahrung ersetzen, ein Buchobjekt in der Hand zu halten. Es lehrt nichts über Größenverhältnisse und Gewicht, über die Materialität von Seiten und Einband oder die Pracht der Ausstattung, über das Verhältnis von Innen und Außen, Bildschmuck und Textkörper, über Bindung und Handhabbarkeit. Ganz allgemein enthalten Digitalisate ihren Leser*innen und Betrachter*innen diejendigen sinnlichen Erfahrung vor, die sich nicht über eine Bildschirmpräsentation (und sei sie auch in 3D) erschließen lassen. Originalgetreue Faksimiles, die die vielfältigen Objektsdimensionen eines mittelalterlichen Buchs körperlich konkret erfahrbar machen, erweisen sich angesichts der Nicht-Verfügbarkeit der Originale immer wieder als unübertreffliches Mittel der Forschung, Erforschung und lehrenden Vermittlung. Gerade im Kontext von Universität und buchwissenschaftlicher (Aus-)Bildung sind sie unersetzbar: Wir erleben in der Bibliothek eine entsprechend intensive Nachfrage und Nutzung. “